Cuvée

Wein und Wein gesellt sich gern

Wenn ihr ab und an mal gerne ein Glas Wein trinkt, seid ihr sicher schon mal über den Begriff „Cuvée“ gestolpert. Aber worum genau handelt es sich dabei, wie wird eine Wein-Cuvée hergestellt – und warum überhaupt? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir im Folgenden.

Bedeutung: Was ist eine Cuvée bei Wein eigentlich?

Technisch ausgedrückt versteht man unter einer Cuvée das Vermischen verschiedener Weine oder verschiedener Traubensorten, aus denen der Wein gekeltert wird. Der Begriff entstammt dem Französischen, hat sich aber auch außerhalb Frankreichs durchgesetzt. Ursprünglich handelte es sich um eine bestimmte Menge an Wein, die aus einem Bottich (frz. Cuve) übertragen wurde, um Trauben, Most oder vergorene Weine zu verschneiden. Heute verbindet man damit insbesondere das individuelle Verschnittrezept eines Weinguts – also dessen „DNA”, die im Geschmack einer Cuvée ihren Ausdruck finden kann. Obwohl in der Champagne seit jeher verschiedene Weine miteinander zu einem neuen (Schaum-)Wein vereint werden, spricht man hier nicht von einer Cuvée, sondern von der „Assemblage“. Während in Deutschland ein Großteil der Weine rebsortenrein gekeltert wird (z.B. als „reiner“ Riesling), gehört der Verschnitt ganz selbstverständlich zu namhaften Anbaugebieten wie dem Bordeaux oder der Côtes du Rhône und zu großen Weinen wie beispielsweise dem Amarone. Ein Synonym für die Cuvée ist der englische Ausdruck „Blend“, der jedoch meist für Weine aus Übersee, wie z.B. Chile oder Australien, verwendet wird. Ein Cuvée-Wein kann weiß, rot oder auch rosé sein – solange er den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Qualität: Ist Cuvée Wein gut oder schlecht?

Auch wenn der deutsche Begriff „Verschnitt“ nicht sonderlich positiv klingen mag, ist dies kein Hinweis auf die Qualität von Cuvée-Weinen – ganz im Gegenteil! Zwar kommen in rebsortenreinen Weinen die charaktistischen Eigenschaften einer einzelnen Rebsorte “ungefiltert” zur Geltung, andererseits bringt gerade das Zusammenspiel von unterschiedlichen Rebsorten, die einander auf harmonische Weise ergänzen und das jeweils Beste hervorbringen, besondere Weine hervor. Spitzenweine z.B. aus dem Bordeaux wären ohne ihre optimale, ausbalancierte „Mischung“ nicht denkbar! 

Übrigens gelten auch für die Bereitung von Cuvées gesetzliche Regelungen, die beispielsweise den Verschnitt unterschiedlicher Weinarten regeln. Erlaubt ist es auch, rote und weiße Trauben miteinander zu mischen, was zu einem hellen Rotwein führt, den man in Franken als Rotling und in Württemberg als Schillerwein schätzt. Des Weiteren ist es nicht möglich, Weine verschiedener Qualitätsstufen miteinander zu verschneiden oder europäische mit Weinen aus Drittländern.

Ihr braucht also keinerlei Vorbehalte gegenüber der Qualität von Cuvées zu haben. Vielmehr eröffnen Cuvée-Weine eine wunderbare neue Geschmackswelt von teils herausragender Qualität. Die Winzer verschneiden normalerweise nur die besten Rebsorten und Trauben miteinander. Ihr wahres Können und die Kunst dieses Komponierens besteht darin, dass unterschiedliche Eigenschaften und Aromen verschiedener Sorten optimal kombiniert werden und zu einem neuen, harmonischen Cuvée-Wein vereint werden. Aus diesem Grund ist auch die Frage nach der Haltbarkeit und dem Geschmack von Cuvées pauschal nicht zu beantworten – probieren lohnt sich in jedem Fall, ihr könntet euren nächsten Lieblingswein finden 😉.