Biowein

Weingenuss vom Feinsten: Bio-logisch!

Biowein ist im Trend! Auf der Suche nach eurem Lieblingswein gibt es scheinbar so viele Faktoren zu berücksichtigen, dass euch ganz schwindlig wird? Das können wir gut verstehen. Neben Geschmacksbild und Preis spielen zunächst sicher Herkunft, Rebsorte und natürlich die Optik eine wichtige Rolle bei eurer Kaufentscheidung. Und wenn – last but not least – auch noch der Gedanke aufkommt, ob es nicht besser wäre, einen biologisch erzeugten als einen „normalen“ Wein zu wählen, ist die Verwirrung verständlicherweise komplett. Glücklicherweise bringen wir heute ein wenig Licht ins Dunkel des „Bio-Dschungels“ – und sorgen dafür, dass ihr ab sofort völlig tiefenentspannt aussuchen und genießen könnt.

Für Winzer ist Biowein eine Herzensangelegenheit

Einen Weinbaubetrieb auf „Bio“ umzustellen, ist keine Kleinigkeit und verlangt vom Winzer außerordentliche Einsatzbereitschaft und Hingabe. Wer sich aus Verantwortung gegenüber der Natur und nachfolgenden Generationen für diesen Weg entscheidet, tut dies aus persönlicher Überzeugung. Der Wunsch, nachhaltig zu wirtschaften und die eigene Gesundheit zu schützen, ist dabei eine große Motivation. Die Rahmenbedingungen hingegen sind noch immer schwierig: Höhere Kosten, erschwerte Produktionsbedingungen und eine vergleichsweise geringe Nachfrage nach Bioweinen spielen die Hauptrolle. Viele Verbraucher sehen Wein prinzipiell als Naturprodukt an und sind sich nicht darüber im Klaren, dass Bio-Qualitäten auch hier von Bedeutung sind. Wie unterschiedet sich denn nun ein Biowein von einem herkömmlich erzeugten Wein? Und sind die Unterschiede wirklich spürbar?

Bio beginnt im Weinberg und endet im Keller

Vereinfacht gibt es beim Biowein zwei Bereiche, die grundlegend von der konventionellen Erzeugung abweichen: die Tätigkeit im Weinberg und die Arbeit im Keller. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Kriterien, die dabei zum Tragen kommen:
Wein entsteht aus Trauben, deren Reben als Monokultur wachsen. Wie bei anderen landwirtschaftlichen Betrieben sind damit gewisse Herausforderungen verbunden und jeder Winzer verfolgt seine eigene Philosophie – immer mit dem Ziel, robuste Rebstöcke auf gesunden Böden zu erhalten. Im konventionellen oder integrierten Weinbau werden dabei andere Methoden eingesetzt als bei der Erzeugung biologischer Weine. Der Bio-Winzer betrachtet die Rebberge als Teil eines gesamten Ökosystems und möchte sie durch vorausschauendes Arbeiten im Einklang mit der Natur im stabilen Gleichgewicht halten. Auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz, Spritzmittel oder Dünger verzichtet er konsequent. Davon profitieren zuallererst die Menschen, die täglich im Weinberg arbeiten. Sie verwenden stattdessen Kompost, Humus oder andere organische Nährstoffdünger und schützen so auch das Grundwasser vor Verunreinigung. Biodiversität und Artenvielfalt werden aktiv gefördert und leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt nährstoffreicher, lockerer Böden und widerstandsfähiger Pflanzen. Zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten, die übrigens in Gebieten mit reichlich Niederschlag eine größere Bedrohung darstellen, dürfen auch Bio-Winzer Kupfer und Schwefel einsetzen – jedoch in geringeren Mengen als im herkömmlichen Anbau.
Damit nicht genug: Bioweine müssen auch im Keller zahlreichen Anforderungen erfüllen. So gelten zum Beispiel bei der Gärung und beim Ausbau des Weines strengere Vorschriften als bei konventionellen Weinen. Diese betreffen unter anderem die Höchstwerte für Schwefel, der traditionell zur Konservierung eingesetzt wird. Genetisch veränderte Hefen sind strikt verboten, andere Inhaltsstoffe müssen konsequent ökologischen Ursprungs sein.

Ist Biowein gesünder?

Machen die strengeren Anforderungen Biowein zur besseren Alternative? Und ist der Konsum von Biowein automatisch gesünder? Eines vorweg: Auch der traditionelle Weinbau ist streng reguliert und Winzer haben selbstverständlich ein Interesse daran, im Einklang mit dem zu arbeiten, was die Natur ihnen vorgibt. Bio-Winzer setzen alles daran, so wenig wie möglich und gerade so viel wie nötig in natürliche Abläufe eingreifen und erzeugen mit dieser Philosophie vielleicht „ehrlichere“ Weine. Sie bringen die Gegebenheiten im Weinberg und im Keller auf natürliche Weise zum Ausdruck – wie andere Kulturpflanzen auch, denken wir zum Beispiel an Äpfel oder Tomaten. Ob’s dann auch besser schmeckt, ist wiederum Ansichtssache. Erlaubt ist, was gefällt – und Spaß macht beides!

Ist Biowein immer vegan?

Tierische Bestandteile und Wein, wie passt das eigentlich zusammen? Ist Wein nicht grundsätzlich ein veganes Produkt? Biowein ist nicht automatisch vegan – tierische Produkte wie zum Beispiel Eiweiß, Gelatine oder Kasein werden als sogenannte Schönungsmittel eingesetzt und dienen u.a. dazu, den Wein zu klären, das heißt freie Schwebestoffe herauszufiltern. Man verwendet sie auch zur Stabilisierung oder zur geschmacklichen Abrundung. Das gilt für traditionell erzeugten Wein ebenso wie für Bioweine. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen.

Welche Unterschiede gibt es bei Biowein?

Deutsches oder europäisches Bio-Siegel, Naturland, Bioland, Demeter oder Ecovin… Viele Konsumenten wissen wenig über die Zertifizierung und sind angesichts der Vielzahl der verschiedenen Siegel erst einmal skeptisch, wenn es um Bioweine geht. Da zahlreiche Verbände im Laufe der Jahre ihr eigenes Logo entwickelt haben, scheint das Thema inzwischen zu komplex, um es als Laie zu durchschauen. Wichtig: Ihr könnt euch darauf verlassen, dass die zuständigen Behörden alljährlich prüfen, ob bei der Erzeugung eines Bioweines alle Vorschriften eingehalten werden. Die von der EU-Biowein-Verordnung vorgegebenen Kriterien sind streng, werden allerdings von manchen Verbänden noch getoppt: So sind Dementer zertifizierte Weine zurecht dafür bekannt, besonders strenge Vorschriften zu erfüllen.
Einen noch konsequenteren Kurs verfolgen übrigens Winzer, die sich auf die Erzeugung von Naturweinen spezialisiert haben. Dabei werden zum Beispiel weder Zuchthefen noch Gelatine oder Holzchips verwendet und der Wein wird weder gefiltert noch geschwefelt. Diese Weine „mit Ecken und Kanten“ kommen genauso ins Glas wie die Natur sie schuf und sind für viele zweifellos ein bisschen gewöhnungsbedürftig – aber auch unendlich spannend.

Daumen hoch für Bioweine

Wir finden: An Bioweinen führt kein Weg vorbei. Die Philosophie, die sich dahinter verbirgt, ist unter Umständen nicht für jeden von allergrößter Bedeutung – und die etwas höheren Preise, die aufgrund der kostenintensiveren Erzeugung zum Tragen kommen, wirken auf manche abschreckend. Allerdings sind wir ein Fan davon, unterschiedliche Stile auszuprobieren und kennenzulernen. Es gibt wenige andere Produkte, die sich derart facettenreich zum Ausdruck bringen wie Wein – er ist einfach herrlich vielseitig! Weine, ob konventionell oder ökologisch, die mit Herzblut und viel Handarbeit erzeugt wurden, können wir euch guten Gewissens empfehlen. Schmeckt doch mal rein!

Von Chardonnay bis Champagner – Bioweine im Trend

Der Bio-Weinbau nimmt in aller Welt stetig zu – Spanien, Italien und Frankreich liegen ganz vorne im Ranking und bewirtschaften bereits beträchtliche Anteile ihrer gesamten Rebfläche gemäß ökologischer Standards. Wir sind stolz darauf, euch eine tolle Auswahl an Vertretern aus diesen und anderen Ländern in unserem Shop-Sortiment bieten zu können. So zum Beispiel vom wunderbaren Bio-Weingut Château d’Aigueville im Rhône-Tal, dessen Weine mühelos mit den Stars aus dem benachbarten Châteauneuf-du Pape mithalten können. In Spanien begeistert uns die Pasión-Serie aus dem Hause Murviedro, die mit Leidenschaft in der Nähe von Valencia erzeugt wird. In Italien haben es uns die Bioweine der Masso Antico-Serie angetan – nicht zu vergessen die grandiose Auswahl unserer chilenischen Freunde bei Emiliana. Hier, in einem der größten organischen und biodynamischen Weingüter der Welt, entstehen Weine, die unsere Herzen höherschlagen lassen.
Übrigens: Bio macht vor Schaumwein nicht Halt – wer einmal einen biologisch erzeugten Champagner im Glas haben möchte, der wird bei Champagne Duval-Leroy schnell fündig. Carol Duval-Leroy und ihre Söhne leiten eines der letzten bedeutenden, unabhängigen und im Familienbesitz befindlichen Champagnerhäuser. Als erster Anbieter für eine biozertifizierte Brut-Cuvée haben sie die Bio-Erfolgsgeschichte bei Champagner eingeläutet und überzeugen mit überragenden Qualitäten.