Pinotage

Aus zwei wurde eine – und was für eine!

Die Pinotage lässt sich wohl als „die“ rote Rebsorte Südafrikas bezeichnen. Mit einer relativ jungen und wechselvollen Geschichte steht sie heute wie keine andere für den Geschmack dieses schönen Landes. Wie sie entstanden ist, wo sie angebaut wird und warum es sich lohnt, Pinotage-Wein zu probieren, erfahrt ihr im Folgenden.

Herkunft und Geschichte der Pinotage

Der Name Pinotage setzt sich zusammen aus Pinot Noir (Spätburgunder) und der Bezeichnung „Hermitage“. Diese wurde in der Vergangenheit (und wird es zum Teil auch heute noch) in Südafrika für die Rebsorte Cinsault verwendet. Bei Pinotage handelt es sich um das Ergebnis einer Kreuzung der beiden Rebsorten, die 1925 von Abraham Izak Perol an der Universität von Stellenbosch durchgeführt wurde. Sein Ziel war es, eine Rebe zu züchten, die einerseits dem Pinot Noir ähnelt, gleichzeitig aber auch mit dem heißen Klima zurechtkommt. Das gelang ihm hervorragend: Während der Ursprung so gut wie aller Rebsorten in Europa liegt, ist sie die einzige, bei der das nicht der Fall ist. Heute zählt sie zu den besten und beliebtesten Weinen Südafrikas, aber das war nicht immer so. Erste Pflanzungen gab es bereits 1941, als Pinotage kam der Wein allerdings erst in den 1960ern auf den Markt und fand auch nur bedingt Anklang. Geschmacklich und qualitativ konnten die Rotweine damals nur selten überzeugen und es dauerte bis in die 1990er bis sich das änderte. Damals fand eine Art Renaissance der Sorte statt und viele Winzer besannen sich auf das Potenzial und die Bedürfnisse der Rebsorte. Das Ergebnis dieser Bemühungen sind die heutigen Pinotage-Weine, wie die des exklusiven Weinguts Spier, die mit ihrem besonderen Geschmack und ihrer weichen Art begeistern.

Eigenschaften und Anbaugebiete

Pinotage findet sich hauptsächlich in Südafrika, da sie am besten in heißen und trockenen Weinbauregionen gedeiht. Hierzu zählen u.a. die Gebiete Stellenbosch, Paarl, Swartland und Olifants River. Außerhalb des Landes finden sich aber auch kleinste Bestände in Ländern wie Kanada, Neuseeland, den USA (Kalifornien) oder Israel. Die Rebsorte ist sehr anpassungsfähig und robust, mag aber besonders Hanglagen, die das Wasser gut speichern können. Pinotage reift früh, ist sehr zuckerhaltig und kann bei entsprechender Pflege und niedrigen Erträgen sehr farbintensive und fruchtbetonte Rotweine hervorbringen. Meist wird sie sortenrein gekeltert, eignet sich aber auch perfekt für Cuvées mit Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Shiraz oder auch Merlot. Solche Weine im Stile eines Bordeaux werden auch „Cape Blends“ genannt und häufig im Barrique ausgebaut. Selbst Roséwein lässt sich aus der Pinotage keltern, auch wenn man diese selten findet.

Geschmack der Pinotage und passende Speisen

Die Pinotage-Weine sind von leuchtend dunkelroter Farbe und rundem, weichem Geschmack mit viel süßer Frucht. Die Tannine sind weich und das Mundgefühl sehr samtig und wohlig. Die Sorte kann ein wahres Aromenfeuerwerk zünden, das typischerweise Pflaumen, Beerenfrüchte (rote Johannisbeere, Heidelbeere, Brombeere), Kirschen sowie einen Hauch von Banane umfasst. Manchmal offenbaren sich auch Noten von Kompott, Tabak, Mokka oder Schokolade sowie Aromen von Kräutern und Gewürzen wie Zimt. Die füllige Art macht Pinotage zum perfekten Begleiter für Wildgerichte, dunkles und geschmortes Fleisch. In jungem Alter eigenen sich die Weine auch ideal für die Grillparty.