Petit Verdot
Das Juwel, das nicht nur Bordeaux-Weine bereichert
Die Petit Verdot zählt zu den weniger bekannten Rebsorten, dabei ist sie wichtiger Bestandteil fĂĽr einige groĂźe Bordeaux-Weine und hat auch sonst recht viel zu bieten. Was die kleine dunkle Traube ausmacht, wo sie angebaut wird und vieles mehr erfahrt ihr im Folgenden.Â
Herkunft und Eigenschaften der Petit Verdot
Petit Verdot ist eine rote Rebsorte, die bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist. Neben Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Carmenère gehört auch sie zu den klassischen Bordeaux-Sorten. Ihr Ursprung liegt ebenfalls in diesem bekannten Anbaugebiet – auch wenn sie dort in den CuvĂ©es nicht immer (und meist auch nur in geringem Umfang) enthalten ist. Im Bordeaux-Wein sorgt sie fĂĽr mehr Kraft und Langlebigkeit, bringt auĂźerdem auch wĂĽrzige Aromen und den Duft von Veilchen mit. Bis ins 19. Jahrhundert war der Anbau der Petit Verdot in Frankreich weit verbreitet, nahm dann aber ab, sodass sie heute hauptsächlich in Bordelaiser Gebieten wie Margaux, MĂ©doc und Pauillac zu finden ist. Der RĂĽckgang mag auch damit zusammenhängen, dass die Sorte recht schwierig im Anbau ist. Einerseits ist sie sehr anfällig gegenĂĽber Rebkrankenheiten, andererseits reift sie auch recht spät. Vermutlich stammt daher auch ihr Name, der ĂĽbersetzt so viel bedeutet wie „kleiner GrĂĽner“ oder „kleiner GrĂĽnling“. Der Name könnte ein Hinweis auf die Traubenfarbe sein, die sich in schwierigen Jahren nicht voll entwickeln kann. Im reifen Zustand sind die kleinen, dicken Beeren der Petit Verdot jedoch sehr dunkel und fast schon schwarz. Die Rebsorte ist sehr säurehaltig und reich an Tannin, was die Weine auch alterungsfähig macht. Nachdem die Sorte heute in zahlreichen Ländern angebaut wird, gibt es auch eine Vielzahl an Synonymen wie z.B. Verdot Rouge, Heran, Carmelin oder Bouton. Â
Geschmack und Aromen
Bei Petit Verdot handelt es sich um tiefdunkle Rotweine, die sehr kräftig und schwer daherkommen. Dennoch weisen sie eine angenehme Frische auf, sind sehr reichhaltig, elegant und wĂĽrzig – einfach charakterstark! Im Geschmack erwarten euch BeerenfrĂĽchte wie Johannisbeere und Brombeere und auch mit Aromen von Kirschen, Pflaumen oder Bitterschokolade kann die Sorte begeistern. Wie bereits erwähnt könnt ihr zusätzlich Noten von Veilchen oder auch Minze, Kräutern und GewĂĽrzen wahrnehmen. Die Aromen des Weines und ihre Ausprägung hängen auch davon ab, auf welchem Terroir die rote Rebe wachsen darf und – im Falle von CuvĂ©es – wie hoch ihr Anteil im Wein ist. Wird dieser im Barrique ausgebaut, wird der Petit Verdot zusätzlich weicher, eleganter und kann mit weiteren Aromen aufwarten.
Anbaugebiete
Lange Zeit nahmen die Rebflächen der roten Sorte eher ab. Aktuell scheint der Trend wieder nach oben zu gehen, insbesondere da sie sich auch für heißere Klimazonen eignet. In Frankreich wird Petit Verdot vor allem im Bordeaux angebaut, findet sich aber u.a. auch im Languedoc. Heute ist sie weltweit verbreitet und in Spanien, Australien, den USA sowie in kleineren Mengen auch in der Schweiz, in Chile, Südafrika sowie zahlreichen weiteren Ländern anzutreffen.
Petit Verdot und Speisen
Reichhaltig, würzig und kräftig – so wie der Wein sich präsentiert, so dürfen auch die Speisen sein. Ein Rumpsteak, gegrilltes oder geschmortes Fleisch und Wildgerichte passen ganz ausgezeichnet zu den Weinen dieser Sorte. Auch zu kräftigem Käse, schwarzen Trüffeln oder Bitterschokolade schmeckt Petit Verdot richtig lecker.