Garganega
Ein Klassiker für italienische Weißweine
Vermutlich habt ihr auch schon mal einen Weißwein aus der Sorte Garganega probiert. Die Sorte spielt bei bekannten Weinen wie dem Soave ebenso eine Rolle wie bei zahlreichen italienischen Cuvées. Darüber Hinaus ist sie generell von großer Bedeutung für den Weinbau. Warum dem so ist, wie sie schmeckt und wo sie angebaut wird, erfahrt ihr im Folgenden.
Herkunft der Garganega
Die weiße Garganega zählt zu den ältesten Rebsorten Italiens und ist hauptsächlich in der Gegend um Verona in Venetien zu Hause. Dort soll sie bereits seit dem 13. Jahrhundert bekannt sein, jedoch könnte ihr Ursprung auch in Griechenland liegen. Aufgrund ihrer zahlreichen genetischen Verwandtschaften zu anderen Rebsorten gilt sie als europäische Leitsorte. Andere Reben wie Cataratto, Marzemina, Trebbiano oder Susumaniello stammen wohl von ihr ab. Auch soll es eine genetische Nähe zu weiteren Sorten wie Corvina oder Rondinella geben.
Eigenschaften der Sorte
Die Garganega reift spät, ist dafür aber sehr ertragreich, weshalb sie für gute Qualitäten entsprechend begrenzt werden muss. Wird dies berücksichtigt und dürfen die Trauben auf eher mageren vulkanischen Böden wachsen, dann werden sehr elegante Weißweine möglich. Garganega wird reinsortig ausgebaut, findet sich aber auch in Cuvées mit anderen Weinen. Die Sorte gilt als recht widerstandsfähig gegenüber vielen Krankheiten und Witterungseinflüssen. Ihre Trauben sind mittelgroß und von weißlicher bis goldgelber Farbe. Die Beeren sind sehr saftig und haben einen aromatischen, leicht parfümierten Geschmack. Wächst die Garganega auf dem richtigen Terroir, ist sie sehr duftig und verströmt das feine typische Zitronen- und Mandelaroma. Auch die Süßweine Vin Santo oder Recioto können aus der Sorte gewonnen werden. Hierfür werden die Trauben im Stile des Appassimento-Verfahrens zu Wein verarbeitet. Man kennt die Garganega auch unter zahlreichen Synonymen wie beispielsweise Grecanico, Gambellara oder auch Ora d’Oro.
Geschmack und Aromen der Garganega
Im Glas erwartet euch bei der Garganega eine helle, leuchtend strohgelbe Farbe, die auch mal grünlich schimmern kann. Bei entsprechender Ertragsreduzierung sind die Weine dicht und füllig, fast schon cremig. Die Säure ist eher moderat ausgeprägt, weshalb der Weißwein mild und dennoch frisch und fruchtig wirkt. Die charakteristischen Aromen der Garganega sind Mandeln, Zitrusfrüchte wie Zitrone oder Grapefruit und blumige Noten (z.B. Wiesenblumen, Akazien- oder Mandelblüten). Auch Früchte wie Äpfel, Birnen oder weiße Pfirsiche könnt ihr häufig erkennen. Wird der Wein im Barrique ausgebaut, kommen Aromen von Vanille oder Honig hinzu.
Anbaugebiete
Das wichtigste Land für den Anbau von Garganega ist definitiv Italien. Hier findet sie sich hauptsächlich in Venetien, aber u.a. auch in Umbrien, der Lombardei, im Friaul oder auf Sizilien.
Wohl am bekanntesten dürfte der Soave-Wein sein, der entweder reinsortig aus der Garganega oder in Kombination mit anderen Sorten gewonnen wird. Daneben kommt die Sorte auch in weiteren DOC-Weinen wie z.B. Gambellara oder Custoza vor und bereichert zahlreiche weiße Cuvées. Außerhalb Italiens wird die Rebsorte kaum angebaut, es gibt jedoch kleinere Bestände in der Schweiz, in Chile, Argentinien und Australien.
Garganega zum Essen
In der Regel werden die Weine aus der Sorte trocken ausgebaut und jung getrunken. Mit ihrer milden Säure machen sie viel Spaß zu zahlreichen Gerichten. Garganega eignet sich besonders für leichtere Speisen wie Salate, Fisch, weißem Fleisch oder Geflügel. Auch Gerichte der italienischen Küche wie Antipasti, Risotto oder Pasta harmonieren hervorragend. Wenn ihr einen Süßwein aus der Garganega im Glas habt, könnt ihr dazu auch sehr gut Blauschimmelkäse oder Gebäck genießen.