Corvina
Ohne sie gehtâs manchmal einfach nicht
Die italienische Rebsorte Corvina sagt vielleicht nicht jedem auf Anhieb etwas. Ohne sie wĂ€ren aber groĂe Rotweine wie der Amarone della Valpolicella nicht denkbar â und das wĂ€re doch sehr schade! Was es mit der Rebsorte auf sich hat, wo sie herkommt und was sie ausmacht, könnt ihr im Folgenden lesen.
Herkunft und AnbaugebieteÂ
Die Corvina ist eine alte, qualitativ hochwertige Rebsorte und stammt ursprĂŒnglich aus der Tal-Ebene von Verona. Auch heute noch wird sie hauptsĂ€chlich in Venetien und der Lombardei angebaut und ist die dominierende Rebsorte des Valpolicella und Bardolino. Erstmals erwĂ€hnt wurde sie im 17. Jahrhundert und der heute gebrĂ€uchliche Name âCorvina Veroneseâ wird bereits seit 1755 genutzt. Daneben gibt es auch eine Vielzahl von Synonymen wie z.B. Corba, Corvina Gentile, Corvina Nera oder Crevatizza. Ăfters wird sie auch mit der ertragreicheren, aber qualitativ nicht gleichwertigen Corvinone angebaut, deren Trauben gröĂer und schwerer sind. Obwohl sie hauptsĂ€chlich in Norditalien zu finden ist, werden kleinste Mengen beispielsweise auch in Argentinien, Australien, Brasilien oder der Schweiz angebaut. Besonders gut gedeiht Corvina auf gut drainierten Kalkböden, wie sie im Zentrum des Valpolicella zu finden sind. Ihre Trauben wachsen dichtbeerig und sind von dunkelvioletter, pflaumenĂ€hnlicher Farbe. Die Corvina reift spĂ€t, ist widerstandsfĂ€hig gegen Frost, dafĂŒr aber empfindlich gegen DĂŒrre. Durch ihre ungewöhnlich dicke Schale eignet sie sich hervorragend fĂŒr die Trocknung wĂ€hrend des Appassimento-Verfahrens, das z.B. bei Amarone und Recioto angewandt wird.
Corvina Wein â die Mischung machtâs!
TatsĂ€chlich ist die Rebsorte als solche kaum bekannt, obwohl sie in den groĂen Weinen des Valpolicella, allen voran dem Amarone, enthalten ist. Rebsortenrein ausgebaut kennt und findet man sie kaum, da sie von vielen als nicht harmonisch genug angesehen wird. Dass dies aber durchaus – und zudem Ă€uĂerst lecker – möglich ist, zeigt der Amicale Limited Edition. Durch den aufwĂ€ndigen Herstellungsprozess und die teilweise Reifung in Barriques aus Eiche und Akazie entsteht ein Corvina-Wein, der nach roten FrĂŒchten, grĂŒnem Pfeffer und Nelken duftet und eine herrliche Vanillenote aufweist.
Ihren groĂen Auftritt hat Corvina aber indirekt â nĂ€mlich als wichtiger Bestandteil der Rotwein-CuvĂ©es des Valpolicella und Bardolino. Die Statuten des Valpolicella schreiben ihren Einsatz mit der neutraleren Rondinella und anderen lokalen Rebsorten sogar vor. Oft wird sie auch mit der Molinara-Traube verschnitten â z.B. im Bardolino. Die Bandbreite der Corvina reicht von leichten und mittelschweren Rotweinen wie Bardolino und Valpolicella bis hin zur Herstellung des groĂen Amarone della Valpolicella.
Geschmack und passende Speisen
Corvina ergibt farbkrĂ€ftige, leichte und fruchtige Rotweine, die eher tanninarm sind. Durch die prĂ€gnante SĂ€ure kann ein leichter Geschmack von Bittermandel vorhanden sein. Um ihr das âHarteâ zu nehmen, arbeiten viele WeingĂŒter mit neuen HolzfĂ€ssern oder konzentrieren den Most. Typisch fĂŒr die Corvina ist ihr Sauerkirscharoma, das ihr im Abgang wahrnehmen könnt. Im Amarone della Valpolicella entfaltet sie ihr ganzes Potenzial und muss auch zu mindesten 45% enthalten sein.
Die Corvina in Form von Bardolino-Weinen passt sehr gut zu Vorspeisen, italienischen Gerichten, Suppen oder auch zu Fleisch. Der RosĂ©wein Bardolino Chiaretto schmeckt auch zu Fisch, GemĂŒse oder leichten Speisen besonders gut. Wenn es krĂ€ftigere Speisen wie Lamm, gegrilltes Fleisch oder gereifter KĂ€se sein dĂŒrfen, dann empfehlen wir euch, dazu einen Valpolicella oder Amarone della Valpolicella zu genieĂen.