Champagner

Ein besonderes Vergnügen

Champagner, Sekt, Prosecco… Ganz egal, Hauptsache es prickelt? Von wegen! Champagner ist schließlich der bekannteste Schaumwein der Welt! Aber was macht ihn eigentlich so besonders?

Wir nehmen euch mit auf einen Streifzug durch das kleinste und zugleich nördlichste Anbaugebiet Frankreichs und laden euch ein, das Geheimnis zu lüften, das den exquisiten Schaumwein umgibt.

Kleine Geschichte des Champagners

Der Name Champagner stammt von der gleichnamigen Region, die ca. 150 Kilometer östlich von Paris liegt. Die geschützte Ursprungsbezeichnung Champagne AOP ist der Inbegriff für Schaumweine von höchster Qualität und bietet in vielerlei Hinsicht ideale Bedingungen.

Für ein Weinbaugebiet ist es hier ganz schön frisch. Laue Lüftchen und heiße Temperaturen sind selten zu finden. Im Frühjahr kann es sogar mal passieren, dass die Winzer mit kleinen Öfchen zwischen den Reben gegen Fröste und für ihre Trauben kämpfen. Die Jahrestemperatur unterliegt relativ geringen Schwankungen und regelmäßige Niederschläge können von den kalkhaltigen Böden optimal gespeichert werden. Im Sommer gibt es wenige Sonnenstunden, aber die Sonneneinstrahlung ist günstig und lässt die Trauben langsam reifen. Gut Ding will schließlich Weile haben! So entwickeln sie ganz behutsam die Frische und Finesse, die wir im Champagner so lieben.

Übrigens: Die Weinberge, -güter und -keller der Champagne stehen seit 2015 unter dem Schutz des Weltkulturerbes der UNESCO.

Der Mönch Dom Pérignon arbeitete im späten 17. Jahrhundert als Kellermeister im Kloster von Hautvillers bei Épernay und ist mit seinem legendären Ausruf: “Komm schnell, ich trinke Sterne!” in die Geschichte eingegangen. Traurig, aber wahr: Wirklich erfunden hat er den Champagner nicht. Seine Versuche, Weine verschiedener Rebsorten und Lagen zu einer Cuvée zu vermischen, waren allerdings richtungsweisend für den Aufstieg des Champagners in Frankreich und der Welt. Auch seine Experimente mit dickeren Flaschen und verschließbaren Korken, um die damals noch schwer kontrollierbare Flaschengärung zu steuern, waren äußerst fortschrittlich.

Die zweite Gärung, die den Stillwein in einen Perlwein verwandelt, galt jahrhundertelang als unerwünscht und wurde folglich als Weinfehler angesehen. Weine, die zu früh vom Fass in die Flasche abgefüllt worden waren, gärten unabsichtlich weiter, explodierten sogar, und die unkontrolliert herausspringenden Korken führten oft zu Bruch und zu Verletzungen. Kein Wunder, dass in dieser Zeit der Beiname „Vin du diable“ (Wein des Teufels) entstand. Man sagt, dass es zunächst vor allem die Engländer waren, die trotz alledem Gefallen an dem prickelnden Getränk gefunden haben. Erst im 18. Jahrhundert lernte man die Vorgänge zu steuern, die bei der Flaschengärung ablaufen. Es waren zahlreiche Experimente mit druckbeständigen Flaschen und gesicherten Flaschenkorken nötig, auch die Einhaltung von konstanten Temperaturen in den Lagerkellern war ein wesentlicher Fortschritt. Durch die Erfindung des Degorgierens gelang es gegen Ende des 18. Jahrhunderts, die Hefe zu entfernen, die nach der zweiten Gärung im Champagner zurückblieb. So wurde aus dem trüben Getränk erstmals ein klarer Schaumwein – und sein Siegeszug begann.

Die Entstehung und das Wesen des Champagners

Champagner besteht aus einem oder mehreren Grundweinen, die in unterschiedlichen Fässern teilweise über viele Jahre gelagert worden sind. Bei der Kreation eines Champagners stehen sie dem Kellermeister oder der Kellermeisterin als “Basis” zur Verfügung. Dem Stillwein werden Hefe und Zucker zugesetzt, er wird in Flaschen gefüllt und vergärt dort während der vorgeschriebenen Reifezeit ein zweites Mal. Diese dauert mindestens 15 Monate, beim Jahrgangs-Champagner sogar 3 Jahre. Gegen Ende bewahrt man die Flaschen kopfüber (z.B. in sogenannten “Rüttelpulten”) auf, sodass sich die Hefeteilchen im Flaschenhals absetzen. Beim Degorgieren wird die Hefe schließlich entfernt. Dazu wird der Flaschenhals kurzfristig vereist, das Hefedepot wird entnommen und die sogenannte Versanddosage wird zugesetzt. Dieses Gemisch aus Wein, Zucker und Schwefel ist maßgeblich für die finale Geschmacksrichtung – je mehr Zucker an dieser Stelle zugegeben wird, desto süßer schmeckt der Champagner. Champagner ohne Versanddosage fallen in die Kategorie “Brut Nature”.

Für Champagner werden nahezu ausschließlich drei Rebsorten verwendet: Die roten Rebsorten Pinot Noir (Spätburgunder) und Pinot Meunier (Schwarzriesling) sowie die weiße Rebsorte Chardonnay. Jede einzelne bringt ihren individuellen Charakter in die Cuvée ein. Vereinfacht gesagt:

  • Pinot Noir gibt dem Wein die Fülle
  • Chardonnay die Finesse
  • Pinot Meunier die Fruchtigkeit.

Perfekt ausbalanciert, verleiten sie zum Träumen. Weitere Rebsorten, die aber nur noch sehr selten angebaut werden, heißen zum Beispiel Pinot Blanc, Pinot Gris, Arbane und Petit Meslier. Letztere spielt die Hauptrolle in Duval-Leroy Précieuses Parcelles Champagne Extra Brut Petit Meslier, der mit seinem individuellen Bukett ein besonderer Genuss für Genießer ist.

Die Kunst des Kellermeisters oder der Kellermeisterin besteht darin, in jedem Jahr auf’s Neue einen Champagner zu kreieren, der dem Stil des Hauses entspricht. Aber es geht nicht nur darum, die Rebsortenanteile für die sogenannte “Assemblage” festzulegen, sondern auch die genaue Herkunft der Trauben. Denn die Eigenschaften derselben Rebsorte kommen auf einem etwas anderen Boden ganz anders zur Geltung.

Üblicherweise werden bei der Champagner-Herstellung Grundweine aus verschiedenen Jahrgängen miteinander „vermählt“. Deshalb werdet ihr auf einem Champagner-Etikett meist keine Jahreszahl entdecken. Ausnahmen bestätigen die Regel: Ein ganz besonderer Schaumwein, der aus Trauben eines einzigen Jahrgangs hergestellt wird und mindestens 3 Jahre – statt der üblichen 15 Monate – auf der Flasche reift, wird auch „Millésimé“ genannt. Bei solch einem Jahrgangs-Champagner findet ihr natürlich eine entsprechende Angabe auf dem Etikett.

Eine weitere Besonderheit ergibt sich zum Beispiel in der Zusammensetzung der Rebsorten. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, kommen bei der Champagner-Herstellung meist maximal drei Rebsorten zum Einsatz, davon eine weiße und zwei rote Trauben. Findet ihr den Hinweis „Blanc de Blancs“, dann wurde der Champagner ausschließlich aus weißen Trauben – nämlich aus Chardonnay – gekeltert. „Blanc de Noirs“ nennt sich ein Champagner, der nur aus roten Trauben – Pinot Noir und Pinot Meunier – hergestellt wurde. Da der helle Saft vor der Gärung von den Schalen getrennt wird, werden keine Farbstoffe aus der Schale gelöst und ihr habt einen weißen Champagner im Glas, der aus roten Trauben entstanden ist. Kaum zu glauben, aber lecker!

Eine weitere Unterscheidung ergibt sich aus der sogenannten „Échelle des Crus“, nach der die Weinbau-Gemeinden in der Champagne seit über 100 Jahren klassifiziert werden. Derzeit werden 17 Gemeinden als „Grand Cru“ und 44 als „Premier Cru“ eingestuft. Stammt der Grundwein eines Champagners ausschließlich aus einer dieser Gemeinden, so darf dies auf dem Etikett vermerkt werden. Viele Prestige-Champagner werden ausschließlich aus diesen besonderen Lagen gewonnen.

Neben der Bezeichnung „Champagne“, der Marke und der Geschmacksrichtung, die Rückschlüsse auf den Restzuckergehalt zulässt, findet ihr auf dem Etikett etliche weitere Angaben. Alkoholgehalt und Füllmenge lassen sich leicht erklären, ebenso Hinweise zu Allergenen (z.B. “Enthält Sulfite”) und zur Charge. Interessant ist die angegebene Erzeugernummer, die vom CIVC vergeben wird, einem Verband, der die Interessen der unabhängigen Champagner-Produzenten und Champagner-Häuser vertritt. Anhand des Kürzels könnt ihr mehr über den jeweiligen Erzeuger und seine Berufskategorie erfahren. Mit RM wird beispielsweise ein Champagne-Winzer bezeichnet, der nur eigene Trauben verarbeitet, mit NM ein Champagne-Haus, das Trauben zur Verarbeitung einkauft. Eine Winzergenossenschaft wird mit CM abgekürzt, ein Genossenschaftswinzer mit RC. Handelsmarken tragen die Abkürzung MA.

Wusstet ihr, dass die Geschmacksrichtungen von Wein und Schaumwein keinesfalls miteinander vergleichbar sind? Während es beim Wein genau vier verschiedene Geschmacksrichtungen gibt (trocken, halbtrocken, lieblich und süß), sind es beim Schaumwein sage und schreibe sieben Kategorien.

Diejenigen Schaumweine mit einem Restzuckergehalt von 0 bis unter 3 g/l werden als „Brut Zero“, „Brut Nature“ oder „Ultra Brut“ bezeichnet, dann folgen – mit jeweils höherem Restzuckergehalt – die Stufen „Extra Brut“ und „Brut“. Letztere ist die vorherrschende Geschmacksrichtung von Champagner: Etwa 90% aller Champagner werden in dieser herben Geschmacksrichtung hergestellt und enthalten unter 12 g/l Restzucker. Die nächsten Stufen heißen „Extra Sec“, „Sec“ und „Demi Sec“. Der süßeste Champagner der Kategorie „Doux“ weist schließlich einen Restzuckergehalt von über 50 g/l auf.

Dass Champagner besonders trocken bzw. herb sei, stimmt übrigens nicht. Tatsächlich spielen unsere Sinneseindrücke uns hier einen Streich: Im direkten Vergleich zwischen Wein und Schaumwein lässt sich erkennen, dass ein trockener Wein über einen Restzuckergehalt von 0 bis 4 g/l verfügt, während ein als ‘trocken’ bezeichneter Champagner zwischen 17 und 32 g/l schwankt. Damit ist er kein bisschen trocken, doch aufgrund der enthaltenen Kohlensäure wird er als frischer und weniger süß empfunden. So kann man sich täuschen! Eines ist allerdings sicher: Welche Geschmackrichtung euch am meisten zusagt, wisst ihr selbst am besten.

Warum eigentlich Champagner und wann?

Champagner, Sekt, Prosecco, Crémant und Cava unterscheiden sich deutlich hinsichtlich ihrer Herkunft und Herstellung. Während Champagner in der Königsklasse spielt, unterliegen die anderen Schaumweine häufig weniger strengen Bestimmungen. Die Regelungen in Bezug auf das Anbaugebiet der verwendeten Trauben fallen bei ihnen zum Beispiel lockerer aus und auch die Reifezeit ist deutlich kürzer als beim Champagner. Viele Schaumweine gären in großen Tanks, bei den besonders günstigen Vertretern wird die Kohlensäure zugesetzt. Nur wenn auf dem Etikett der Hinweis “traditionelle Flaschengärung” zu lesen ist, handelt es sich um hochwertigere Schaumweine, die – ähnlich wie Champagner – in der Flasche reifen.

Im renommierten Anbaugebiet Champagne AOP gelten äußerst strenge Herstellungsvorschriften. So ist zum Beispiel nicht nur geregelt, wie dicht die Rebstöcke beieinanderstehen dürfen, auch die Erträge sind streng limitiert. Handarbeit wird in der Champagne großgeschrieben: Die Trauben müssen unmittelbar vor der Pressung von Hand gelesen werden, Maschinen kommen dabei nicht zum Einsatz. Und das unvergleichliche Prickeln, das wir im Champagner so lieben, entsteht bei einer zweiten Gärung in der Flasche (“méthode traditionnelle” oder “méthode champenoise”) – und nicht wie bei einfachen Schaumweinen in Stahltanks oder durch zugesetzte Kohlensäure. Weiterhin reift Champagner mindestens 15 Monate auf der Flasche und gewinnt dadurch eine Finesse und Eleganz, die seinen Ruf als König der Schaumweine rechtfertigen. Kein Wunder also, dass Champagner seinen Preis hat und mit herkömmlichen Schaumweinen nicht zu vergleichen ist.

Moët & Chandon, Veuve Clicquot, Ruinart, Dom Pérignon… Diese und andere bekannte Marken sind für viele Kundinnen und Kunden eine sichere Bank. Sie bieten verlässliche Qualitäten und das beruhigende Gefühl, einen großen Namen eingekauft zu haben.

Tatsächlich lohnt sich aber häufig der Mut zum Unbekannten. Denn viele Marken sind im Besitz von Konzernen und werden im Portfolio neben Luxusgütern wie Handtaschen, Uhren und Kosmetika geführt. Bei anderen hingegen spielt Champagner die Hauptrolle – und genau das spürt und schmeckt man auch.

Duval-Leroy betreibt die edle Kunst der Champagnerherstellung bereits in der sechsten Generation – seit 1859. Mit Carol, der «Femme de Champagne», führen heute ihre drei Söhne Julien, Charles und Louis das letzte bedeutende, unabhängige, im Familienbesitz befindliche Champagnerhaus.

Grundlage des Erfolges bei Duval-Leroy sind die Trauben, die auf ca. 200 Hektar Rebfläche angebaut werden. Es wird keineswegs mal von hier, mal von da dazugekauft – so kommt immer dieselbe konstante Qualität in die Flasche. Weiterhin gehört Duval-Leroy zu den wenigen Produzenten, die Champagner im eigenen Haus vinifizieren, lagern und abfüllen, um konstant ausgezeichnete Qualitäten zu gewährleisten.

Was uns außerdem beeindruckt: Die gesetzlich vorgeschriebene Reifezeit von min. 15 Monaten wird bei Duval-Leroy deutlich überschritten. Tatsächlich reifen alle Champagner aus dem Hause mindestens 3 Jahre, Jahrgangschampagner über 6 Jahre und Femme de Champagne sogar über 10 Jahre. Wie schön, dass ihr das auch in jeder Flasche schmecken könnt!

Übrigens: Das Streben nach Reinheit und Natürlichkeit schließt die Verwendung traditioneller önologischer Produkte tierischen Ursprungs aus und zertifiziert alle Champagner aus dem Hause Duval Leroy zu 100 % vegan.

Glücklicherweise gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort. Wäre ja auch total langweilig! Qualitätsmerkmale sind ohne Zweifel eine große Hilfe, um zunächst eine Vorstellung davon zu bekommen, was man im Glas vor sich hat. Ob euch aber ein Jahrgangschampagner besser schmeckt als ein “non-vintage”, ob ihr einen rebsortenreinen “Blanc de Blancs” einem “Blanc de Noirs” vorzieht, ob euch der Grand Cru Champagner oder der Preiseinstiegs-Champagner begeistert, dafür gibt es nur einen Experten – und das seid ihr!

Wir finden: Konventionen hin oder her, viel wichtiger ist doch, zu welchen Anlässen euch Champagner schmeckt, oder nicht? Gelegenheiten gibt es zuhauf – es muss nicht immer der Jahrestag oder das Jubiläum sein. Ein Glas Champagner ist mindestens genauso geeignet, um den ersten sonnigen Tag nach einer Regenwoche in vollen Zügen zu genießen. Oder als Abschluss eines arbeitsreichen Wochenendes, an dem ihr endlich die Küche neu gestrichen habt. Wir halten es mit Madame Lily Bollinger, die auf die Frage eines Reporters einmal geantwortet hat: “Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon, wenn ich allein bin; und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe.” 🙂

Säbelrasseln und dunkle Keller: Champagner öffnen und lagern

Nicht nur das Getränk als solches, sondern auch die verschiedenen Flaschengrößen des Champagners beeindrucken. Insgesamt gibt es bis zu 15 verschiedenen Inhaltsgrößen, in denen Champagner theoretisch abgefüllt und erworben werden kann. Natürlich liegt die Entscheidung für die Flaschenwahl beim jeweiligen Champagnerhaus und vermutlich wird kaum eines alle Inhalte von 0,2 bis 30 l anbieten können und wollen. Grundsätzlich gibt es aber folgende Flaschenarten:

Quart / Viertelflasche0,2 l
Demi Bouteille / Halbe Flasche0,375 l
Medium / Pinte0,5 l
Normalgröße0,75 l1 Flasche
Magnum1,5 l2 Flaschen
Jeroboam3 l4 Flaschen
Rehoboam4,5 l6 Flaschen
Mathusalem6 l8 Flaschen
Salmanazar9 l12 Flaschen
Balthazar12 l16 Flaschen
Nebukadnezar15 l20 Flaschen
Salomon18 l24 Flaschen
Souverain26,25 l35 Flaschen
Primat27 l36 Flaschen
Melchisedek oder Midas30 l40 Flaschen

 

Einige der Namen entstammen der Bibel und auf der offiziellen Seite des Comité Champagne könnt ihr mehr zu deren Bedeutung und Herkunft erfahren.

Mit dem CO2, das durch die Flaschengärung entstanden ist, ist es so eine Sache… Einerseits lieben wir den Anblick der feinen Bläschen, die sich – wie an einer Perlenkette aufgereiht – ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Andererseits ist beim Öffnen der Flasche große Vorsicht geboten. Denn während in einem Autoreifen ein Druck von etwa 4 bar vorliegt, erreicht er in einer Champagnerflasche ohne Weiteres 6 bar und mehr! Haltet den Champagner deshalb immer leicht schräg in einem 45° Winkel und richtet die Flasche beim Öffnen nie auf eine Person.

Entfernt vorsichtig das Drahtgestell, auch Agraffe genannt, die Kapsel und das Metalldeckelchen („muselet“), das sich auf dem Korken befindet. Die Flasche haltet ihr weiterhin schräg und sichert den Korken mit dem Daumen. Wenn ihr nun die Flasche behutsam dreht (und nicht den Korken!), dann wird sich dieser langsam aus der Flasche lösen – und eurem ersten Schluck steht nichts mehr im Wege.

Als Faustregel gilt: Die Trinktemperatur von Champagner sollte ca. 8 – 10° C betragen. Am besten bestückt ihr einen Weinkühler mit reichlich Eiswürfeln und kühlt die Champagnerflasche darin ca. 20 – 30 Minuten auf die gewünschte Temperatur herunter. Natürlich kann das auch im Kühlschrank erfolgen. Ins Tiefkühlfach solltet ihr sie allerdings nie legen, denn das zerstört die feinen Aromen und verdirbt euch den Genuss. Es lohnt sich also, ein wenig Geduld mitzubringen. Oder aber ihr legt euch einfach eine Vorratsflasche für alle Fälle ins Gemüsefach. Und dort gehören Trauben ja auch irgendwie hin.

Wir empfehlen ein hohes, bauchiges Glas in Tulpenform, denn es bietet viele Vorteile. In diesem Glas können sich die Aromen perfekt entfalten und ein wunderbar sinnliches Erlebnis bieten. Die Aromen erreichen Nase und Zunge äußerst konzentriert und verflüchtigen sich nicht – wie in einer Sektschale – durch die weite Öffnung des Glases. Zum anderen bietet ein Glas in Tulpenform den Bläschen ausreichend Platz, um sich zu entwickeln. Und es ist hoch genug, um den Anblick der feinen Bläschen beim Aufsteigen zu genießen. Das Auge trinkt ja schließlich mit!

Übrigens empfiehlt es sich, Champagnergläser nur mit heißem Wasser zu spülen und auf Spülmittel und Trockentücher zu verzichten. Diese hinterlassen in aller Regel Rückstände am Glas, was die Schaumbildung und Perlage beeinträchtigt und den Champagner schal wirken lässt.

Am besten schmeckt Champagner natürlich, nachdem er frisch geöffnet wurde. Wenn die Bläschen an die Oberfläche steigen, wandern dabei stets auch Aromamoleküle mit – so geht der prickelnde Genuss langsam, aber sicher verloren.

Wenn ihr eine angebrochene Flasche aufbewahren wollt, solltet ihr sie deshalb so rasch wie möglich wieder verschließen und zurück in den Kühlschrank stellen. 1 – 2 Tage könnt ihr den Champagner sicher noch genießen, denn “schlecht” im eigentlichen Sinne wird er nicht. Eine andere Möglichkeit besteht darin, auf kleine Flaschen auszuweichen. Bei diesen Duval-Leroy Minis bleibt garantiert nichts übrig 🙂

Dass Champagner schal wird, könnt ihr übrigens auch mit einem Silberlöffel im Flaschenhals nicht verhindern. Die beste Methode besteht immer noch darin, ihn auszutrinken. Am liebsten mit netten Menschen!

Wie lange ein Champagner haltbar ist, hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich kann man sagen, dass er zum Zeitpunkt des Kaufes den perfekten Reifegrad erreicht hat, weil der komplette Reifeprozess bereits im Keller stattgefunden hat. Man muss Champagner also keinesfalls bis zur Trinkreife lagern, wie das bei manchen Rotweinen der Fall ist.

In Abhängigkeit von der Qualität der Trauben, der Zusammensetzung der Rebsorten, der Qualität des Korkens und der Flaschengröße kann man ihn jedoch einige Zeit lagern – vorausgesetzt, dies geschieht fachgerecht an einem dunklen, kühlen und gleichmäßig temperierten Ort.

Hier ein paar grundsätzliche Überlegungen:

  • Da die Rebsorte Pinot Meunier zum Beispiel schneller reift, lassen sich Blanc de Blancs-Champagner aus 100% Chardonnay länger lagern als andere Cuvées.
  • Premier Cru oder Grand Cru-Champagner sind aufgrund der sehr guten Trauben-Qualität länger lagerfähig als andere.
  • Champagner in kleinen Flaschen, 375 ml oder 250 ml, altert schneller als in 750 ml- oder Magnumflaschen.

In aller Regel sollte man eine Lagerdauer von 5 Jahre nicht überschreiten, natürlich sind Prestige- oder Vintage-Champagner hiervon ausgenommen. Bei Preiseinstiges-Champagnern gelten 1 – 2 Jahre als Richtwert.

Wir meinen: Wer gleich genießt, braucht sich über die Lagerung nicht den Kopf zu zerbrechen!

Champagnerflaschen könnt ihr bedenkenlos stehend lagern. Wenn der Korken zu nass wird – und das ist bei einer liegenden Lagerung der Fall -, kann es nachteilig sein, denn es kann zu Oxidation und Druckverlust kommen. Ein Austrocknen des Korkens braucht ihr nicht zu befürchten, denn dieses wird durch die im Schaumwein enthaltene Kohlensäure verzögert.

Wichtiger als die Position der Flasche ist in jedem Fall ihr Schutz vor Wärme und Licht! Da sie den Champagner schnell altern lassen, ist eine Lagerung in einem dunklen Raum bei einer konstanten Temperatur von ca. 10° C zu empfehlen.

Die Verwendung von grünen oder braun-grünen Champagnerflaschen geht übrigens auch auf den Schutz vor Oxidation zurück. In glasklaren Flaschen geschieht dies unter UV-Einfluss deutlich schneller als bei dunkleren Flaschen. Daher sollten z.B. Rosé-Champagner in hellen Flaschen ganz besonders vor Lichteinfall geschützt werden.

Grundsätzlich solltet ihr vorsichtig sein, wenn ihr beim Champagnerkauf Flaschen vorfindet, die unverpackt in einem hell beleuchteten Regal präsentiert werden. Diese haben in der Regel qualitative Einbußen zu verzeichnen.

Genuss hoch 2: Champagner und Essen

Champagner eignet sich natürlich ideal als Apéritif – aber keineswegs ausschließlich. Und falls ihr glaubt, Champagner müsse man zwangsläufig zu Kaviar, Austern oder Gänseleber servieren, haben wir eine gute Nachricht für euch: Auch würzige Gerichte mit Geflügel, Fisch, Fleisch und Krustentieren ergänzt er ideal, denn er ist vielseitig und individuell. Ihre Aromen unterstreicht er dezent und durch seine Frische verhilft er ihnen am Gaumen zu mehr Intensität.

Auch Gebäck und Desserts mit Schokolade, Vanille oder Nuss begleitet ein Champagner perfekt und ein frischer Rosé schmeckt zu reifen Sommerfrüchten wirklich unwiderstehlich gut.

Wie immer liegt die Schönheit im Auge des Betrachters – oder sollen wir sagen am Gaumen des Genießers? Also: Einfach ausprobieren und schlemmen!

Rote Früchte und Champagner sind wie füreinander geschaffen. Ihre Aromen ergänzen sich ideal und ein geschmeidiger Rosé bringt in Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren das Beste zum Vorschein. Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen und andere gelbe Früchte entfalten sich besonders schön in Begleitung eines Champagners mit höherem Restzuckergehalt, zum Beispiel der Geschmacksrichtung “sec” oder “demi-sec”.

Salziges Gebäck wie kleine Quiches, Pasteten oder Mini-Crêpes sind perfekte Begleiter zum Champagner. Zum Apéritif gereicht, bilden sie den idealen Auftakt für die weitere Speisenfolge und machen Lust auf mehr. Zur Krönung eines liebevoll zubereiteten Menüs genießen wir gerne eine sommerliche Beeren-Tarte oder die typisch französischen Macarons. Und was würde besser dazu passen und als ein perfekt ausbalancierter Champagner? Auch Gebäck mit Trockenfrüchten, Gewürzen und Nüssen können wir euch sehr als Begleitung empfehlen.

Gegrilltes Geflügel, Wildragout oder Schweinefilet, Lammrücken, Kalbsgulasch oder Rinderbraten – Champagner ist mindestens so vielfältig wie eure Lieblings-Kochrezepte. Und dass ihr den prickelnden Speisenbegleiter so flexibel kombinieren könnt, ist ja gerade das Schöne! Am besten beachtet ihr einfach diese Grundregeln und dann probiert ihr munter drauflos. Erlaubt ist schließlich, was gefällt – und deshalb könnt ihr gar nichts falsch machen.

  • Salzige und fettige Speisen sind durchaus mit Champagner kombinierbar. Tatsächlich profitieren sie sehr von seinem Frische-Kick!
  • Scharfe und saure Gerichte hingegen sowie Speisen mit viel Knoblauch überdecken die feinen Aromen des Champagners, daher sind sie weniger geeignet.
  • Zu Geflügel und anderen leichten Gerichten passt ganz hervorragend ein Champagner Blanc de Blancs aus 100 % Chardonnay.
  • Je dunkler das Fleisch, desto besser eignet sich ein kräftiger Champagner aus roten Rebsorten (Pinot Noir, Pinot Meunier). Die Saucen sollten allerdings nicht zu schwer sein, sonst übertünchen sie den Champagner – und das wäre doch schade!