Cabernet Sauvignon

Vielseitig, charmant und äußerst lecker !

Wer kennt sie nicht – die Cabernet Sauvignon? Wohl kaum eine andere rote Rebsorte ist so beliebt, bekannt und weltweit verbreitet wie sie. Kein Wunder, denn Cabernet Sauvignon macht immer eine gute Figur, egal ob als rebsortenreiner Rotwein oder als Bestandteil großer Cuvée-Weine. Höchste Zeit also, sich mit der Supertraube zu beschäftigen 😊

Herkunft und Eigenschaften der Rebsorte

Cabernet Sauvignon zählt zu den besten Rotwein-Rebsorten der Welt und liegt mit der weißen Chardonnay auch ganz vorne in der weltweiten Verbreitung. Große Bordeaux-Weine wären quasi nicht denkbar ohne sie. Obwohl man lange dachte, sie stamme von der römischen Sorte Biturica ab, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine natürliche Kreuzung der Rebsorten Cabernet Franc und Sauvignon Blanc. Es wird vermutet, dass dies im Bordeaux-Gebiet geschah, sicher ist jedenfalls, dass sie ihren Siegeszug dort im 19. Jahrhundert antrat. Man sagt der Cabernet Sauvignon nach, sie sei die Traube mit dem größten Potenzial für Cuvées und im Bordeaux wird sie auch kaum reinsortig ausgebaut. Ihre Trauben sind von mittlerer Größe mit kleinen Beeren, die eine dicke Schale haben. Dementsprechend ist sie reicher an Tanninen und Farbstoffen als andere rote Rebsorten. Daher eignet sich Cabernet Sauvignon auch besonders gut für lange Standzeiten auf der Maische und zur Erzeugung von extraktreichen, tanninbetonten und farbintensiven Rotweinen. Oft werden die Weine auch im Barrique ausgebaut, wodurch weitere Aromen und Geschmacksnuancen hinzukommen. Die Sorte reift relativ spät, braucht mittlere bis gute Lagen und viel Sonne, um optimal ausreifen zu können. Gegenüber den Böden ist sie verhältnismäßig anspruchslos und gedeiht in unterschiedlichen Klimazonen. Obwohl sich die Cabernet Sauvignon je nach Terroir unterschiedlich in ihren Aromenausprägungen zeigt, bleibt sie ihrem Charakter treu und stets erkennbar.

Geschmack und Aromen der Cabernet Sauvignon

Typisch für die Rebsorte ist der Duft nach schwarzen Johannisbeeren, Heidelbeeren und Zedernholz. Je nach Herkunft zeigt sie eine große Vielfalt weiterer Aromen. In Chile finden sich häufig Brombeere und Pflaume, in Australien oft eine ausgeprägte Vanillenote und kalifornische Cabernets sind meist sehr opulent. Wird der Wein im Barrique ausgebaut, kommen neben der Vanillenote auch würzige Aromen hinzu. Bei entsprechender Reifung können sich zusätzlich Leder, Tabak oder Teer in der Nase offenbaren. Gereifte Cabernet-Weine sind runder und erscheinen fast schon süßlich, obwohl sie meist kaum Restzucker enthalten – in der Regel also trocken sind. Jung kann er kräftig bis hart wirken, zeigt viel Kraft und Struktur. Wird er unreif geerntet, können sich auch störende grüne Noten entwickeln.

Anbaugebiete 

Die größten Anbauflächen für Cabernet Sauvignon finden sich in Frankreich. Gerade im Bordeaux ist sie die Star-Rebe, wird hier aber mit den anderen Rebsorten des Gebiets vereint. In den großen Cuvées findet Cabernet Sauvignon ihre Partner hauptsächlich im Merlot und Cabernet Franc, aber auch Petit Verdot und Carmenère können Teil des Weins sein. Oft reift Cabernet Sauvignon hier bis zu 18 Monate in Eichenfässern, was die Tannine positiv verändert und den Wein weicher macht. Auch in Ländern wie Italien, Frankreich, Spanien oder Chile wird sie aufgrund ihres guten Alterungspotenzials oftmals als Reserva oder sogar Gran Reserva-Wein ausgebaut. Die eigentlichen Hochburgen der Rebsorte in Frankreich sind das Médoc und Haut-Médoc, sie wird aber auch in Graves, dem Languedoc, der Provence, der Touraine und vielen weiteren Gebieten angebaut. In Italien war es zuerst die Toskana, die mit großen Cabernet Sauvignon-Weinen von sich reden machte, den sogenannten „Super Tuscans“. Auch hier wird sie oft mit anderen Rebsorten wie Sangiovese oder Barbera verschnitten, kann aber ebenfalls reinsortig ausgebaut überzeugen, wie z.B. in Südtirol. Aufgrund der klimatischen Bedingungen sind Cabernet Sauvignons aus Spanien meist weicher. Hier findet man sie häufig auch im Verschnitt mit anderen tollen Rebsorten wie Monastrell, Syrah oder auch Tempranillo. In den Ländern der neuen Welt ist insbesondere Kalifornien für reinsortige Cabernet Sauvignon-Weine bekannt. In Ländern wie Australien (Cabernet Shiraz), Chile (Cabernet Carmenère) oder Südafrika (Cabernet Pinotage) ist sie häufig Verschnittpartner für großartige Rotweine. Die Rebsorte findet sich praktisch fast überall auf der Welt und in vielen weiteren Ländern wie Österreich, Deutschland oder auch Griechenland, Israel und osteuropäischen Anbaugebieten.

Cabernet Sauvignon zum Essen

Eigentlich ist Cabernet Sauvignon immer eine gute Wahl, besonders wenn ihr mal nicht wisst, was ihr genießen wollt. Wenn es aber ums Essen geht, eignen sich bei den jungen Rotweinen insbesondere mediterrane Gerichte mit Gewürzen wie Oregano, Thymian und Rosmarin oder auch Fingerfood wie Mozzarella-Sticks. Die reiferen Weine passen hervorragend zu roten Fleischsorten wie Rind oder Lamm – als Braten oder vom Grill. Auch zu gut gewürztem Geflügel passt der Rotwein und selbst vegetarische Speisen wie eine Ratatouille begleitet er perfekt. Reichhaltige Pasta sowie Pilze (besonders Trüffel) oder Pilzsaucen eigenen sich genauso gut wie kräftige Käsesorten oder ein dunkles Beerenkompott. Wie Ihr seht, ist die Traube nicht nur vielseitig im Geschmack, sondern auch ein toller Speisenbegleiter – höchste Zeit also, euren Lieblings-Cabernet Sauvignon zu finden 😊